Atemtherapie
Solange wir leben ist der Atem unser ständiger Begleiter. Ohne Atem können wir nicht leben. Er hat durch seine Verbindung mit dem vegetativen Nervensystem großen Einfluss auf alle Organe und Organsysteme und passt sich den Bedürfnissen des gesamten Organismus ständig an, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Doch die vom autonomen Nervensystem geregelte Atmung kann jederzeit, im Gegensatz zu anderen Organsystemen, auch willentlich gesteuert werden. Und dies eröffnet die Möglichkeit zur therapeutischen Einflussnahme.
Der Schwerpunkt meiner Arbeitsweise liegt darin, neben dem körperlichen auch den psychischen und geistigen Aspekt des Atemgeschehens mit einzubeziehen. Natürlich beruhen auch meine atemtherapeutischen Interventionen auf den anatomisch-physiologischen Grundlagen der Atmung und einer differenzierten Kenntnis derselben.
Der Volksmund sagt: „Mir bleibt vor Angst die Luft weg“, „mir stockt der Atem“, „ich möchte mal wieder durchatmen können“, „ ich wünsche mir einen langen Atem!“
Diese Redewendungen machen deutlich, dass unser Atem nicht nur durch körperliche, sondern auch durch psychische Faktoren beeinflusst wird.
Und so biete ich ein atemtherapeutisches Setting an, in dem sich Psyche im Körperlichen offenbaren kann - Psycho-Somatik!
In der atemtherapeutischen Einzelarbeit und in der Gruppenstunde arbeite ich übungszentriert: Ich gebe den Patientinnen/ Patienten oder den Gruppenteilnehmern die Gelegenheit, ein Übungsangebot mit „Leib und Seele“ zu erforschen, eine Empfindung voll auszukosten. Wir überlassen uns der Atembewegung, wir gehen neuen Bewegungsimpulsen nach, Gedanken kommen und gehen, wir bleiben präsent. Wir forcieren nicht, wir werten nicht und beginnen, unseren Körper neu zu bewohnen. So ist unser Atem wie ein Anker, der uns im Hier und Jetzt halten kann, der uns hilft, achtsam uns dem zu stellen, was Körper und Psyche uns zeigen möchten.
Daneben biete ich das Behandlungs-Setting auf der Liege an:
Die Haltung des Patienten in diesem Setting wirkt auf den ersten Blick passiv, da ich aktiv mit meinen Händen, welche ihn oder sie berühren, ein Gespräch mit dem Atem führe. Ein leichtes Dehnen, ein leichter Druck, die Wärme meiner Hände auf den Atemräumen, ein Anreichern von Atemkraft. Ich begleite den Menschen auf der Suche nach seiner Atembewegung, nach innerer Ordnung, die auch äußere körperliche Strukturen umfasst.
Sich unter meinen Händen zu sammeln, sich wahrzunehmen und bewusst zu spüren, darum geht es. Und dann kann es geschehen, dass sich der Mensch in seiner innersten Tiefe erfährt, den Atem im ganzen Körper zulassen kann, vielleicht in eine andere Dimension eintaucht, und sagt: „Es fühlt sich an, wie nach Hause kommen!“
Ich bin gesetzlich verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass "Atemtherapie" keine wissenschaftlich anerkannte Methode ist.