Achtsamkeit
Bewusstsein für unseren Atem ist einer der wirkungsvollsten Wege zur Achtsamkeit. Denn über ein sich Erfahren, sich Sammeln und sich Empfinden in unserer Atembewegung entsteht von ganz allein Achtsamkeit.
Die Qualität von Achtsamkeit liegt darin, alles, was gerade ist, zuzulassen. Das heißt, den Körper, die Gefühle und Gedanken, die damit verbunden sind, wahrzunehmen und zuzulassen.
In meinen Therapiestunden übe ich Achtsamkeit, indem ich dem/den PatientInnen Zeit gebe, sich forschend dem Körper und der Seele zuwenden, aus dem Funktionsmodus aussteigen und in den Seins-Modus hineinfinden! Was zeigt sich im Moment an Verspannung, an Unwohlsein, an entwertenden Gedanken, an Sorge, an Bewegungsfreude, an Stille....?
Aus diesen Momentaufnahmen können der/die PatientIn und ich Lösungswege entstehen lassen, im Augenblick verweilen und lernen, den Körper neu zu bewohnen. Nichts erreichen müssen, denn in Akzeptanz kommt der Wandel von ganz allein.
Da könnte der Eindruck entstehen: “Da wird ja gar nichts gemacht!!“ Das stimmt: Gemacht wird nichts. Aber geschehen wird viel! Denn in diesem „Nichts“ steckt eine große Komplexität.
Dieser kleine Moment der Achtsamkeit bringt Körper und Geist zusammen, das Wahrnehmungsfeld erweitert sich, das Zeitempfinden verändert sich. Haben Sie es gemerkt?
Achtsamkeit in meiner Arbeit heißt, eine langsamere Gangart zu wählen, um körperliche und seelische Gegebenheiten besser verstehen zu können, denn häufig treiben unsere Gedanken und Identifikationen unseren Körper vor sich her. In der Regel sind es Erkrankungen, die uns zum Innehalten zwingen:
„ Nichts ist so schwer, als da zu sein, wo man gerade ist“
Literaturhinweise:
- Mit Buddhas Augen sehen von Fred von Allmen/Edition Steinrich
- Im Einklang leben von Richard Stiegler/Arbor Verlag
- Nach innen lauschen von Richard Stiegler/Arbor Verlag
- Kein Pfad von Richard Stiegler/Kamphausen Verlag
- Türen zum Sein von Dieter Mittelsten Scheid/Privatdruck